Worte zur Aktion # ICH STEH AUF am 06.06.2024

09.06.2024 CJD Droyßig « zur Übersicht

Liebe Schulgemeinde,

ich freue mich, dass wir heute gemeinsam mit ganz vielen Schülerinnen und Schülern, Lehrerinnen und Lehrern  der Bundesrepublik Deutschland aufstehen, um gemeinsam zu sagen: Wir wollen ein demokratisches Deutschland, in dem die Würde eines jeden Menschen geachtet wird.

Schaut einmal auf die Flagge dort!  Nicht nur unser Bundespräsident stellt sich schützend hinter die Aktion #ICH STEH AUF.  Auch die evangelische und die katholische Kirche  setzen mit der Aktion „Unser Kreuz hat keine Haken“  ein klares Zeichen gegen das menschenverachtende Gedankengut, welches in  zunehmendem  Maße  in unseren Alltag überschwappt und scheinbar zur Normalität wird. Rassismus,  Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit und der Hass auf andere Sexualitäten gehören auf ganz unterschiedlichen Ebenen wieder zu unserem Alltag. Die Kirchen beziehen sich mit ihrer Aktion direkt auf das 3. Reich, also die Zeit des 2. Weltkrieges. Das Symbol der Nationalsozialisten war das Kreuz mit Haken, das Hakenkreuz, und unter diesem Zeichen wurden damals Millionen von Menschen umgebracht. All die Menschen, die nicht in das  Bild der Herrschenden  passten. Das aber darf in unserem Land nie wieder geschehen.

Ihr alle geht auf eine christliche Schule und das heißt auch, dass wir immer wieder neu  darum ringen wollen, dass Menschenverachtung keinen Raum gewinnt. Wir wollen  uns bemühen, im Sinne Jesu zu handeln. Leider klappt das nicht immer – das wissen wir.

Die Infragestellung der prinzipiellen Gleichheit aller Menschen aber würde all dem zuwider laufen, was in der Bibel steht. Dort heißt es:

 

-  Jeder Mensch ist ein Ebenbild Gottes.

-  Alle Menschen sind darin gleich.

-  Jeder Mensch hat von daher seine Würde.

 

Und genau diesen zentralen Gedanken  der Bibel haben die Verfasser unseres Grundgesetzes an die erste Stelle  unserer Verfassung gesetzt: „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.“ Und dafür stehen wir heute auf!

 

(Johanna Butting)

 

Stimmen von Schülerinnen und Schülern der Unterstufe, die sich vorbereitend mit der Frage auseinandergesetzt haben, was Menschenwürde für sie bedeutet und wie sie sich das Leben in Europa zukünftig wünschen:

 

- Ich möchte zu Schule gehen können.

- Ich möchte keine Gewalt erfahren.

- Ich möchte nicht ungefragt angefasst werden.

- Ich möchte zu nichts gezwungen werden.

- Ich möchte nicht geärgert  und ausgelacht werden.

- Ich möchte eine 2. Chance bekommen.

- Ich möchte, dass mir zugehört wird.

 

Ich wünsche mir, dass jeder Mensch die gleichen Rechte besitzt, egal, wie er aussieht, wie viel Geld er hat oder was er glaubt.

Jeder Mensch ist einzigartig.

 

Ich wünsche mir auch, dass es auf der Welt keine Kriege mehr gibt, da es schlimm ist, wenn unschuldige Menschen sterben müssen.

Jeder soll in dieser Welt angstfrei leben können.

 

Ich wünsche mir, dass in der Natur kein Müll liegt, dass man das Geschlecht lieben darf, was man möchte, dass es kein Mobbing gibt, egal, ob auf der Arbeit, in der Schule oder im Privatleben.

 

Ich wünsche mir für unser Land, dass alle Menschen respektiert werden und dass alle in Frieden leben und lieben können, wen und wie sie wollen. Man muss die Menschen nicht wegen ihrer Abstammung oder wegen ihres Aussehens ausschließen. Denn jeder Mensch ist auf eine andere Art und Weise schön. Es ist niemand perfekt. Jeder ist einzigartig.

 

Amen!